Die fünf Leitlinien der häuslichen Krankenpflege
Die fünf Leitlinien der häuslichen Krankenpflege
1. Fachgebundene und pädiatrische Pflege des betroffenen Kindes:
- Alle Pflegehandlungen orientieren sich am aktuellen wissenschaftlichen Stand der pädiatrischen Pflege und Medizin.
- Ärztliche Verordnungen werden sicher durchgeführt.
- Der Gesundheitszustand des Kindes wird stabilisiert und verbessert.
2. Entwicklungsorientierte Pflege des betroffenen Kindes:
- Die Pflegeplanung orientiert sich am jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes.
- Die Eltern werden als Experten ihres Kindes anerkannt.
- Die Familienmitglieder und weitere Personen des sozialen Umfeldes werden bei der Förderung der Entwicklung des Kindes beraten und angeleitet.
- Die jeweiligen körperlichen, psychischen und geistigen Fähigkeiten des Kindes werden genutzt und gefördert; seine Selbstpflegekompetenz wird gestärkt.
3. Prävention und Gesundheitsversorgung des betroffenen Kindes
- Die präventive Pflege wird als ein Aspekt von Gesundheitsförderung betrachtet.
- Die Gesundheitsförderung berücksichtigt die Krankheit, die Ressourcen und die Selbsthilfemöglichkeiten des Kindes und seiner Familie.
- Das Kind und seine Familie werden zu selbständiger Lebensweise aktiviert und befähigt.
4. Rehabilitation und Integration des betroffenen Kindes
- Rehabilitative Pflege von Kindern berücksichtigt medizinische und soziale Aspekte.
- Durch rehabilitative Pflege werden die Fähigkeiten und Ressourcen von Kindern erhalten, entfaltet oder weiterentwickelt, die körperlich, geistig oder seelisch behindert sind und/oder an chronischen Krankheiten leiden.
- Durch rehabilitative Pflege wird die Integration des Kindes in seine Familie und in seine Schule gefördert und unterstützt.
- Durch rehabilitative Pflege wird die soziale Kompetenz, Unabhängigkeit, Selbständig-keit und Bewältigungskompetenz des Kindes und der Familie erhalten, gefördert und weiterentwickelt.
5. Familienorientierung während der Pflege des betroffenen Kindes
- Bei der Pflege wird das Kind, seine Familie und die soziale Umgebung der Familie berücksichtigt, also auch Schule, Freunde, Selbsthilfegruppen und andere Therapeuten.
- Grundlage der Pflege ist die Erkenntnis, dass die Familie der zentrale Bezugspunkt des Kindes ist. Sie wird daher in die Pflegeplanung einbezogen.
- Die Pflege zielt darauf ab, das Kind und seine Familie in der akuten bzw. neuen Lebenssituation zu stärken und dadurch Wachstum und Stabilität zu erreichen.
- Jede Familie ist eine soziales System, dass von sich aus nach einem Gleichgewicht strebt. Die Pflegekräfte unterstützen dieses Streben durch Anleitung und Beratung der Eltern und weiterer Familienmitglieder und Bezugspersonen.
- Die Pflege des Kindes durch den Pflegedienst wird nur in dem unbedingt notwendigen zeitlichen Umfang durchgeführt. Von Beginn des Pflegeauftrags an wird der Rückzug des Pflegedienstes geplant; das Gleichgewicht der Familie soll so wenig wie möglich durch die Pflege gestört oder verzerrt werden.